von Aumühle nach Schwerin
Fahrradtour (3 Tage)

Endlich war es mal wieder soweit. Nach der Zwangspause durch Corona hatte ich für dieses Jahr eine mehrtägige Radtour geplant.

26. April bis 28. April 2022
3 Tage - 2 Übernachtungen
Ich

Eigentlich hatte ich geplant, den IlmenauRadweg zu fahren. Habe ich auch gemacht. Aber irgendwie war mir das zu langweilig, weil ich den kleinen Fluss kaum gesehen habe. Also brach ich die Tour bereits am Nachmittag des ersten Tages ab und fuhr mit dem Zug zurück nach Hause. 

Da die Taschen ohnehin gepackt waren, plante ich neu und entschied mich für eine Tour über Zarrentin am Schaalsee und über Ratzeburg nach Schwerin. Von dieser Tour möchte ich berichten. 

Dienstag, 26.04.2022

Zunächst fuhr ich mit der S-Bahn von Buxtehude aus über den Hamburger Hauptbahnhof nach Aumühle. 

S-Bahn, oder überhaupt Zugfahren mit einem bepackten Fahrrad, ist schon ein Erlebnis. Dieses Mal waren die Bahnen pünktlich, aber es gab einen Stau vor dem kleinen Aufzug auf dem Hauptbahnhof, sodass ich meine S-Bahn nur von hinten sehen konnte. Aber egal, auf die 20 Minuten die ich auf die nächste Bahn warten musste, kam es auch nicht an.

Um kurz vor 11.00 Uhr saß ich in Aumühle endlich auf dem Rad und die Tour konnte beginnen. Mein erstes Etappenziel war Zarrentin am Schaalsee.

Dort angekommen, sah ich direkt an der Hauptstraße das Gasthaus Steffen, wo ich spontan buchte. Die Übernachtung kostete 45.-€ ohne Frühstück. Bodenständige Speisekarte im Gasthaus zu fairen Preisen und Pilsner Urquell vom Fass.
War alles lecker. 

Tagesdaten: 86,45 Kilometer | 373 Höhenmeter | 6:11 Stunden Fahrtzeit

⇒ Mittwoch, 27.04.2022

Heute war ich schon früh wach und ging bereits um kurz vor 7.00 Uhr zum Seeufer, um zu fotografieren. Da in dem Gasthaus Steffen in dem ich übernachtet habe, kein Frühstück angeboten wurde, hatte ich noch Zeit.

Gefrühstückt habe ich bei „Backverrückt“. Solltet ihr jemals nach Zarrentin kommen, ist ein Besuch in diesem verrückten Bäckerladen unbedingt zu empfehlen. Allein das Mobiliar und die Dekoration zu sehen, ist schon toll. Und geschmeckt hat es dort auch.

Um 8.00 Uhr begann meine heutige Tour und führte mich die ersten ca. 6 Kilometer direkt am Ufer des Schaalsees entlang, später führte der Weg durch ein Waldgebiet, bevor ich wieder auf eine Landstraße kam. Mein erstes großes Ziel war Ratzeburg, der See und der Dom, den ich unbedingt fotografieren wollte.

Weiter ging es in den kleinen Ort Schlagsdorf. Hier ist noch ein Teilstück der innerdeutschen Grenze im Original erhalten. Es ist schon ein beklemmendes Gefühl zu sehen, was die DDR alles unternommen hat, um die Leute im eigenen Land zu halten. Mit diesen Eindrücken und nachdenklich fuhr ich weiter in Richtung Gadebusch.

Meine Route, die ich mit Komoot geplant hatte, führte mich durch einige Ortschaften in ein Waldgebiet hinein. Am Anfang sah das alles gut aus, dann wurden die Wege immer schlechter, so dass ich das Rad auch schieben musste. Wahrscheinlich war ich auf einem Wanderweg. Nur mit bepackten Rad. Entschädigt wurde ich durch den Blick auf den Lankower See, der auf einem Mal vor mir zu sehen war.

Allerdings musste ich danach mein voll beladenes Rad mit über 40 Kilo wieder einen Waldweg hochschieben. Zurück auf der Straße fuhr ich weiter nach Gadebusch wo ich ein Zimmer gebucht habe.

Ich machte noch einen kleinen Spaziergang, ging zur Museumsanlage und besuchte auch eine Fotoausstellung.

Die heutige Tour habe ich geschafft, sie mich aber auch. Auf die vielen Steigungen und auf das Schieben des Rades hätte ich gern verzichtet.

⇔ Tagesdaten: 56,30 Kilometer | 370 Höhenmeter | 6:10 Stunden Fahrzeit

⇒ Donnerstag, 28.04.2022

Heute war schon wieder der letzte Tag meiner Tour. Nach dem Frühstück machte ich mich ganz entspannt auf den Weg von Gadebusch nach Schwerin. 

Von dort aus bin ich mit dem ICE zurück nach Hamburg gefahren. 

ICE und Fahrrad passt irgendwie nicht zusammen. Ein bepacktes E-Bike allein in den ICE zu heben ist schon eine Herausforderung. Ich war der einzige Fahrgast in dem ganzen Fahrradwagen. Auch war kein weiteres Rad zu sehen. Somit war auch niemand da, der mir beim Einladen hätte helfen können.

Und dann kam noch der Zugbegleiter, der mich aufforderte, mein Rad in die Halterung zu hängen. Wie gesagt, ich war dort ganz allein. Meine Bitte, mir in Hamburg beim Aussteigen die Taschen anzureichen, lehnte er ab, weil er aus versicherungstechnischen Gründen kein Fahrgasteigentum anfassen darf. Schon toll, der Service der Bahn.

Aber egal. Ich hatte eine schöne, wenn auch sehr kräfteraubenden Radtour.

Tagesdaten: 33,20 Kilometer | 170 Höhenmeter | 2:12 Stunden Fahrtzeit

Fazit

Es war eine schöne, aber auch anstrengende Tour die bei Komoot als „Schwer“ eingestuft wird. Nicht der Wind war das Problem, sondern die permanenten Steigungen. Die Radwege waren bis auf Ausnahmen OK, führten teilweise auf der Straße oder an der Straße entlang. Das war aber nicht so schlimm, da die meisten Straßen sehr mäßig befahren wurden. 

Es hat einfach wieder Spaß gemacht. 

Fotoausrüstung
Für diese 3-Tagestour entschied ich mich, meine Fuji X-20 mitzunehmen. Sie ist klein, passt gut in die Lenkertasche und bietet einen Zoombereich von 28-112mm

Tourdaten: 3 Tage | 175,95 Kilometer | 228 Höhenmeter | 14:33 Stunden Fahrtzeit

Bei der Radtour habe ich in diesen Unterkünften übernachtet:

Gaststätte Steffen
Hauptstraße 29
19246 Zarrentin
Telefon 03881. 8022

Bodenständige Gaststätte, leckeres Essen und ein schönes sauberes Zimmer.

Ich übernachtete für 45.-€ in dem 2018 neu renovierten Gästehaus. Das Fahrrad konnte ich im Carport unterstellen.

Hotel Zum Schwedenkönig
Lübsche Straße 8
19205 Gadebusch
Telefon 03886. 700999

Kleines aber sauberes Einzelzimmer für 57.-€ inkl. Frühstück. Gehobene Speisekarte im Restaurant.

Das Fahrrad stand überdacht im abgeschlossenen Hof.